Das Natürliche opfern – 10.Dezember
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„Denn es steht geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, den einen von der Magd, den anderen von der Freien“
Galater 4,22
In diesem Kapitel des Galaterbriefes spricht Paulus nicht von der Sünde, sondern vom Verhältnis zwischen dem Natürlichen und dem Geistlichen. Das Natürliche kann nur durch Opfer in Geistliches verwandelt werden. Ohne das führt man ein gespaltenes Leben. Warum forderte Gott, dass das Natürliche ihm gegeben würde? Er forderte es gar nicht. Es war nicht ursprünglich sein Wille, aber er ließ es zu. Gottes vollkommener Wille war ursprünglich, dass das Natürliche durch Gehorsam in Geistliches verwandelt würde. Erst die Sünde machte es notwendig, das Natürliche Gott zu opfern.
Schon bevor er Isaak opferte, musste Abraham Ismael hergeben.1 Manche von uns versuchen Gott geistliche Opfer zu bringen, aber sie haben ihm noch nicht ihr natürliches Wesen ausgeliefert. Ein geistliches Opfer können wir Gott nur bringen, indem wir „unsere Leiber hingeben als ein Opfer, das lebendig ist“.2 Heiligung ist mehr als nur Befreiung von der Sünde. Sie ist die bewusste Übereignung meiner selbst an den Gott, der mich gerettet hat, und der Wille, dafür jeden Preis zu zahlen.
Wenn wir nicht das natürliche Wesen an das geistliche ausliefern, widersetzt sich das natürliche dem Wesen des Sohnes Gottes in uns und schafft ständig Unruhe. Das folgt immer daraus, wenn unser Wesen nicht von Gottes Wesen „gezähmt“ wird. Dann gehen wir in die Irre, weil wir uns hartnäckig weigern, uns körperlich moralisch oder geistig zu beherrschen. Wir entschuldigen uns mit dem Argument: „Ich habe als Kind nicht gelernt mich zu beherrschen.“ Dann beherrsche dich jetzt! Sonst wird dein ganzes persönliches Leben für Gott unbrauchbar.
Solange wir unser natürliches Wesen pflegen und verhätscheln, greift Gott nicht aktiv darin ein. Aber wenn wir bereit und entschlossen sind, es „in der Wüste auszusetzen“ und es unter Kontrolle zu halten, dann sorgt Gott dafür. Dann schafft er Brunnen und Oasen und hält alle seine Versprechen für das Natürliche.3