Abrahams Glaube – 19.März
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„Und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme.“[sc:bibelstelle stelle=“Hebräer 11,8“ ]
Im Alten Testament konnte man die Beziehung eines Menschen zu Gott daran erkennen, wie weit dieser Mensch aus seiner Umgebung herausgelöst wurde. Bei Abraham wird das in der Trennung von seiner Familie und seinem Heimatland sichtbar. Wenn wir heute von Aussonderung sprechen, meinen wir keine buchstäbliche Trennung von Familienmitgliedern, die nicht persönlich an Gott glauben, sondern eine geistige und moralische Distanzierung von ihren Ansichten. Das meint Jesus Christus in Lukas 14,26.
Aus dem Glauben zu leben bedeutet niemals zu wissen, wohin man geführt wird, aber doch den zu kennen und zu lieben, der uns führt. Es ist wirklich ein Leben aus Glauben, nicht aus Verstand und Überlegung – wir kennen den, der uns aufruft zu gehen. Der Glaube gründet sich auf die Bekanntschaft mit einer Person, und einer der größten Trugschlüsse, denen wir verfallen, ist die Vorstellung, wenn wir Glauben hätten, würde Gott uns sicher zum Erfolg in der Welt führen.
Das Endstadium des Glaubenslebens ist die Ausprägung einer Persönlichkeit und der Weg dahin ist voller Wechselfälle. Wenn wir beten, spüren wir Gottes Gegenwart um uns, aber sie verändert uns meist nur kurzfristig. Dann kommen wir zu unseren Alltagstätigkeiten zurück und der Glanz verschwindet. Ein leben im Glauben ist nicht eine Reihe von herrlichen Gipfelerlebnissen oder ein ununterbrochener Höhenflug, sondern die konsequente Bewältigung des Alltags, ein Gehen, ohne müde zu werden.1 Es ist auch nicht eine Frage der Heiligung des Ausgesonderten, sondern etwas viel Weitergehendes. Es ist ein Glaube, der in Schwierigkeiten durchhält und sich bewährt. Abraham ist nicht ein Vorbild für die Heiligung, sondern ein Vorbild für das Leben im Glauben, in einem Glauben, der geprüft wurde und der sich auf den wahren Gott verlässt. „Abraham hat Gott geglaubt…“.2