5.September
„Zu der Zeit, als Mose groß geworden war, ging er hinaus zu seinen Brüdern und sah ihren Frondienst.“[sc:bibelstelle stelle=“2.Mose 2,11“ ]
Hier wird Mose sein göttlicher Auftrag bewusst: Die Befreiung seiner Brüder. Es ist ein großer Augenblick im Leben eines Menschen, wenn er erkennt, dass er einen einsamen Weg allein gehen muss. Mose war „gelehrt in aller Weisheit der Ägypter“, ein Mann, den Gott in eine königliche Umgebung hineingestellt hatte. Er sah die Bedrängnis des Volkes Gottes, und sein ganzes Herz und alle seine Gedanken entbrannten, als er begriff, dass er der Mann war, der sie befreien sollte. Er war der Mann, der sein Volk befreien sollte. Aber jetzt noch nicht. Es war etwas im Weg. Deshalb schickt Gott ihn 40 Jahre in die Steppe zum Schafehüten.
Stell dir einmal vor, was diese Jahre für Mose bedeutet haben müssen! An der Schwelle zum Mannesalter erkennt er die Aufgabe seines Lebens. Er sieht die Last seines Volkes, wie kein anderer sie sehen kann. In seinem Herzen hat er die Gewissheit, dass er es befreien soll. Wie wird er über Gottes Wege nachgedacht haben in diesen 40 Jahren…!
Mach dir auch bewusst, wie viel Zeit Gott hat! Er ist nie in Eile. Wir sind in so hektischer Eile. Wir knien vor Gott nieder und beten, dann stehen wir wieder auf und sagen: „Jetzt ist es erledigt.“ Ganz eingenommen vom Glanz des herrlichen Auftrags, dessen wir uns bewusst geworden sind, gehen wir darauf los, ihn auszuführen. Aber so geht es nicht. Gott muss uns in das Tal hinunterbringen und durch Feuer und Wasserflut führen, um uns unter Schlägen die richtige Form zu geben. Erst dann sind wir in der Verfassung, in der Er uns Seinen Auftrag anvertrauen kann.