4.Februar
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„Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, um vom Teufel versucht zu werden.“[sc:bibelstelle stelle=“Matthäus 4,1“ ]
Dreißig Jahre lang war Jesus nicht hervorgetreten, dann ließ Er sich taufen und empfing eine wunderbare Kundgabe des Wohlgefallens des Vaters. Das nächste, was wir lesen, ist, dass Er „vom Geist in die Wüste geführt“ wird, „um vom Teufel versucht zu werden.“ Der gleiche Vorgang verwirrt uns in unserer eigenen geistlichen Erfahrung: Wir wurden von oben her geboren, machten die wunderbare Erfahrung der Taufe mit dem Heiligen Geist und dachten: „Gewiss sind wir jetzt imstande, etwas für Gott zu tun.“ Und Gott schiebt uns unübersehbar und auf völlig unerklärliche Weise beiseite, in einen staubigen, von Spinnwegen überzogenen Winkel.
Die Qual, die Jesus in seiner Versuchung erlitt, kam aus der Erkenntnis, wie lang der Weg sein würde und welches Leiden über Menschen aller Zeiten kommen würde, wenn Er den Weg beschritt, den Sein Vater Ihm bereitet hatte. Er erkannte das in einer Weise, wie wir es nicht ahnen können. Sein Mitempfinden übersteigt alles, was wir uns vorstellen können. Wenn Er nicht den von Seinem Vater gewiesenen Weg gegangen wäre, wäre nicht Seine eigene Familie in Aufruhr versetzt worden, Sein eigenes Volk hätte nicht den Heiligen Geist gelästert. Wenn wir Gethsemane verstehen wollen, müssen wir uns um das Verstehen der Versuchung Jesu bemühen.
Wenn wir Jesus Christus gehorchen, geht es nie um die Frage, was es uns kostet – es kostet uns nichts: Nachfolge Jesu ist eine Freude – sondern, was es die kostet, die wir lieben. Wir stehen immer in der Gefahr, der Versuchung einer „Abkürzung“ nachzugeben. Bin ich bereit dazu, den Gehorsam gegen Gott andere etwas kosten zu lassen? Jesus hat bewusst ja gesagt zu dem beschwerlichen Weg, und Er sagt, dass der Jünger nicht über seinem Meister ist. „Weil du bewahrt hast das Wort von Meiner Geduld…“1 Wir würden gern alles beschleunigen durch Erweckungen. Immer wieder nehmen wir den Rat des Teufels an und sagen: „Es muss schnell gehen, die Not ruft. Es müssen Menschen gerettet werden.“ Wenn wir verstehen, welche Versuchung Jesus in Seinem Inneren durchkämpfte, wird sich uns das Verständnis der Geschichte der Christenheit und auch unseres eigenen Weges erschließen.
- Offenbarung 3,10 [↩]