31.Oktober
„Mein Gott, mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?“[sc:bibelstelle stelle=“Matthäus 27,46“ ]
Der Schrei am Kreuz ist für uns nicht auszuloten. Die einzigen – und das sage ich ganz bewusst – die einzigen, die dem Verständnis des Schreies Jesu ein wenig Nahe gekommen sind, sind nicht die Märtyrer. Sie wussten, dass Gott sie nicht verlassen hatte. Seine Gegenwart war ihnen so wunderbar enthüllt. Auch nicht die einsamen Missionare, die getötet oder im Stich gelassen werden. Sie sind voll jubelnder Freude, denn Gott ist bei ihnen, wenn Menschen sie verlassen.
Die einzigen, die in die Nähe eines Verstehens solcher Erfahrung der Gottesverlassenheit kommen, sind Männer wie Kein, der sagte: „Meine Strafe ist zu schwer, als dass ich sie tragen könnte“, Männer wie Esau, von dem es heißt: „Er schrie laut“, Männer wie Judas.
Jesus Christus erfuhr und kostete es tiefer aus, als je ein Mensch es auskosten kann, was es bedeutet, durch die Sünde von Gott getrennt zu sein. Wenn Jesus Christus ein Märtyrer ist, ist unsere Erlösung ein Mythos. Wir sind klugen Fabeln gefolgt, wenn Jesus Christus nicht alles das ist, als was dieser Schrei Ihn zu erkennen gibt: der fleischgewordene Gott, der zur Sünde gemacht wurde, um die Menschen von Hölle und Verdammnis zu retten. Die Tiefe dieses Schreies Jesu ist tiefer, als je ein Mensch geraten kann. Es ist ein Schrei aus dem Herzen Gottes. Die Höhe und Tiefe unserer Errettung ist nur zu ermessen gewesen von dem allmächtigen Gott auf Seinem Thron und von Jesus Christus im Rachen der Hölle.