30.November
„Und die Pharisäer und Schriftgelehrten murrten… Er sagte aber zu ihnen dies Gleichnis.“[sc:bibelstelle stelle=“Lukas 15,2-3“ ]
Achte beim Auslegen der Lehre unseres Herrn Jesus sorgfältig darauf, zu wem Er spricht! Das Gleichnis vom verlorenen Sohn war ein schmerzender Peitschenhieb für die Pharisäer. Wir müssen uns an die Darstellung Jesu im Neuen Testament erinnern lassen. Das Wesen, als das man Ihn heute darstellt, würde keinen beunruhigen. Er brachte jedoch Seine ganze Nation in Wut. Lies die Berichte über Seinen Dienst, und du wirst erkennen, wie oft Er helle Empörung auslöste!
Dreißig Jahre lang tat Jesus nichts, dann wetterte Er drei Jahre jedesmal los, wenn Er nach Jerusalem kam. Josephus sagt, Er sei wie ein Verrückter durch die Tempelhallen gelaufen. Über diesen Jesus Christus hören wir heute nichts mehr. Das Bild, das man heute von Ihm malt, voll Milde und Demut, führt dazu, dass uns die Bedeutung des Kreuzes völlig verlorengeht.
Wir müssen herausfinden, warum Jesus außer sich war vor Wir und Empörung über die Pharisäer und nicht über die, die fleischlichen Sündern verfallen waren. Welche Gesellschaft erträgt ein rasendes und um sich schlagendes Wesen wie Jesus Christus, der die am höchsten geachteten Pfeiler Seiner Zivilisation zu Boden stürzt und zeigt, dass ihr Ansehen und ihre Religiosität auf einen viel abscheulicheren Stolz gebaut ist als dem der Hure oder des Zöllners? Die letzteren sind abscheuerregend und gemein, aber die ersteren haben den Stolz keines anderen als des Teufels in ihrem Herzen.
Frage dich deshalb, was in deinem Herzen Entrüstung auslöst! Ist es dasselbe, was Jesus Christus in Empörung versetze? Was uns entrüstet, ist das, was unseren gegenwärtigen Lebensstandard und unsere gesellschaftliche Sicherheit in Frage stellt. Jesus Christus konnte den Stolz nicht ertragen, der Gott Trotz bot und Ihn daran hinderte, Sein Recht über die Herzen der Menschen auszuüben. „Golgatha“ heißt „Schädelstätte.“ Dort wird unser Herr Jesus immer gekreuzigt – in der Bildung und im verstand der Menschen, die keine Selbsterkenntnis durch das Licht Jesu Christi wollen.