19.Juni
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„Damit sie eins sind, so wie Wir eins sind.“
Das Christsein ist persönlichkeitsbezogen. Deshalb hat es nicht die Züge eines individuell gestalteten Lebens an sich. Wer Wert auf Individualität legt, bleibt eindeutig unterschieden von jedem anderen Menschen. In der Lehre unseres Herrn Jesus ist für Individualität in diesem Sinne überhaupt kein Platz. Es geht nur um Personalität: „damit sie eins sind.“ Zwei Individuen können niemals ineinander aufgehen. Doch können zwei Personen eins werden, ohne ihre Identität zu verlieren.
Persönlichkeit ist das Merkmal des geistlichen Menschen, wie die Individualität das Merkmal des natürlichen Menschen ist. Wenn der Heilige Geist an uns zu Wirken beginnt, befreit er unseren persönlichen Geist zum Einssein mit Gott. Die Individualität kommt schließlich in solche Abhängigkeit, dass ihr ihre ganze Anmaßung vergeht.
Jesus Christus betete um unsere Identifizierung mit Ihm in Seinem Einssein mit dem Vater: „damit sie eins sind, sowie Wir eins sind.“ Das geht weit über alle Erfahrbarkeit hinaus. Die Identifizierung ist eine Offenbarung – Die Enthüllung der Erfahrung. Die zentrale Erfahrung im Blick auf die Identifizierung ist unser Herr Jesus selbst. Er kann nie unter dem Blickwinkel der Individualität beschrieben werden, nur unter dem der Persönlichkeit. Wenn Jesus Christus die Persönlichkeit befreit, wird die Individualität nicht zerstört. Sie wird verklärt. Das Verklärende, keiner Berechnung zugängliche Element ist die Liebe, die persönliche, leidenschaftliche Hingabe an Ihn – und an andere um seinetwillen.