13.Oktober
„Der Menschensohn ist gekommen, isst und trinkt; so sagt ihr: ‚Siehe, was ist dieser Mensch für ein Fresser und Weinsäufer!'“[sc:bibelstelle stelle=“Lukas 7,34“ ]
Wir sind alle so todernste Leute, so auf unseren eigenen Charakter fixiert. Deshalb weigern wir uns, in den belanglosen Alltäglichkeiten uns als Christen zu verhalten. Wir begründen das mit eben dieser gottgegebenen Alltäglichkeit. Wenn du meinst, andere seien oberflächlicher als du, und deshalb mit einem Gesicht herumläufst, durch das andere sich verurteil fühlen, bist du ein unfreundlicher Pedant. Leben die äußerlichen Dinge des Lebens so, wie es dem gesunden Menschenverstand entspricht! Vergiss nicht, dass die alltäglichen Lebensbezüge ebenso von Gott sind wie die bedeutenden!
Was uns zur Ablehnung des Alltäglichen veranlasst, ist nicht unsere Liebe zu Gott oder unsere Heiligkeit. Es ist vielmehr unser Wunsch, andere damit zu beeindrucken, dass wir nicht oberflächlich sind. Das ist ein sicheres Zeichen, dass wir Pedanten sind. Wir sollen den Stempel unseres Herrn uns Meisters an uns tragen. Die Besserwisser seiner Zeit nannten Ihn einen Fresser und Weinsäufer. Sie sagten, Er befasse sich nicht mit den gewichtigen Dingen. Hüte dich davor, Verachtung für andere zu entwickeln, weil du meinst, sie seien oberflächlich! Oberflächlichkeit ist kein Zeichen für Bosheit. Das Meer hat ein Ufer. Auch einem Oberflächlichen ist der Zugang zur Ernsthaftigkeit und zur Tiefe der Gedanken nicht abgeschnitten.
Die alltäglichen Annehmlichkeiten des Lebens hat Gott eingesetzt. In diesem Rahmen lebte auch unser Herr Jesus. Er lebte darin als Sohn Gottes. Für unseren Stolz ist es leichter, nicht darin zu leben. Hüte dich davor, dich als tiefgründigen Menschen in Positur zu werfen! Gott wurde ein kleines Kind.