Was geht es dich an? – 15.November
Image credit: somchaij / 123RF Stock Foto
„Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was wird aber mit diesem? Jesus spricht zu ihm: … was geht es dich an?“
Johannes 21,21.23
Eine der größten Schwierigkeiten, geistlich weiterzukommen, kommt daher, dass wir hartnäckig darauf bestehen, uns in das Leben anderer Menschen einzumischen. Wir merken oft erst sehr spät, wie gefährlich es ist, sich selbst als Vorsehung zu betätigen und damit Gottes Plan für andere zu stören. Wenn du jemanden leiden siehst und denkst: „Er soll nicht leiden, ich werde das auf jeden Fall ändern“, ohne dich dabei von Gott leiten zu lassen, dann versuchst du damit zu verhindern, was Gott bewusst zugelassen hat, und dann sagt Gott: „Was geht es dich an?“
Kommst du geistlich nicht weiter? Lass nicht zu, dass das so bleibt. Stelle dich der Gegenwart Gottes und kläre, warum es so ist. Es kann sein, weil du dich in das Leben eines anderen eingemischt hast: ihm etwas vorgeschlagen, was du nicht vorschlagen durftest, oder Ratschläge gegeben, wenn du kein Recht dazu hattest. Wenn du wirklich jemandem raten sollst, dann wird Gott mit der unmittelbaren Einsicht seines Geistes durch dich sprechen. Deine Sache ist es, die richtige Verbindung mit Gott aufrechtzuerhalten, damit seine Urteilskraft ständig durch dich weitergehen und sich für andere segensreich auswirken kann.
Die meisten von uns leben nur auf der Ebene des Bewusstseins – wir arbeiten bewusst für Gott und halten bewusst an ihm fest. Das ist ein Zeichen von Unreife und es ist noch nicht das eigentliche Leben eines Christen. Reife entwickelt sich bei einem Christen auf der Ebene des Unbewussten: Mit der Zeit werden wir so völlig von Gott bestimmt, dass wir nicht einmal merken, dass er uns gebraucht. Wenn wir bewusst wahrnehmen, dass er uns als Brot und Wein zur Stärkung für andere gebraucht, dann haben wir noch ein Stück Entwicklung vor uns. Auf der höchsten Stufe dieser Entwicklung nehmen wir uns selbst überhaupt nicht mehr wahr und auch nicht das, was Gott durch uns tut. Wer Gott gehört, weiß meist nicht, was er Gutes bewirkt – er weiß nur, dass er von Gott abhängig ist.