Was danach tun? – 9.Juni
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„Denn wer da bittet, der empfängt.“[sc:bibelstelle stelle=“Lukas 11,10“ ]
Wenn du nicht empfangen hast, dann bitte. Nichts ist schwieriger als bitten. Wir wünschen uns manches und sehnen uns danach und leiden sogar darunter, dass wir es nicht bekommen, aber bitten willen wir erst, wenn wir schon fast verzweifeln. Nur das Gefühl, dass unser geistliches Leben nicht echt ist, bringt uns zum Bitten. Hast du schon einmal aus der Tiefe deiner totalen Unfähigkeit und Armut gebeten? „Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott…“.1 Aber ehe du bittest, musst du sicher sein, dass dir wirklich Weisheit fehlt. Du kannst dein geistliches Leben nicht echt machen, wann du willst. Und wenn du merkst, dass es nicht echt ist, dann ist es das Beste, Gott um den Heiligen Geist zu bitten und dich dabei auf das Versprechen Christi zu berufen.2 Es ist der Heilige Geist, der alles, was Jesus für dich getan hat, in deinem Leben verwirklicht.
„Wer da bittet, der empfängt..“. Das bedeutet nicht, dass Gott dir nichts gäbe, wenn du nicht bittest,3 aber es bedeutet, dass du nichts von Gott annehmen wirst. Wenn du etwas von ihm annehmen kannst, bist du in eine Vater-Kind-Beziehung zu ihm eingetreten, und dann verstehst du geistig, moralisch und mit deinem geistlichen Urteilsvermögen, dass all das von Gott kommt.
„Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt…“ Wenn du merkst, dass dir etwas fehlt, dann weil du echtes geistliches Leben erfahren hast. Setze nicht wieder die Scheuklappen der natürlichen Vernunft auf. Das Wort bitten heißt zugleich auch betteln. Manche Menschen sind gerade so arm, dass sie ihre Armut ausnutzen können, und manche von uns sind geistlich so arm, dass wir gern etwas bekommen würden. Aber wenn wir bitten, um etwas Bestimmtes zu erreichen, werden wir nie etwas bekommen, weil wir dann nicht aus Armut, sondern aus Begehrlichkeit bitten. Ein Bedürftiger bittet aus keinem anderen Grund als nur, weil seine Armut ihn quält und ihm alle Hoffnung nimmt. Er schämt sich nicht zu betteln – und „selig sind, die da geistlich arm sind.“4