Jesus nicht weh tun – 21.April
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„So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus?“[sc:bibelstelle stelle=“Johannes 14,9“ ]
Jesus muss sich wohl immer wieder über uns wundern – wir machen alles so schwierig. Unsere eigenen vorgefassten Meinungen machen uns das Verständnis schwer, aber wenn wir unkompliziert denken, begreifen wir leicht und können auch unterscheiden. Philippus erwartete die zukünftige Enthüllung eines überwältigenden Geheimnisses, aber nicht durch Jesus, den er schon zu kennen meinte. Das Geheimnis Gottes liegt nicht in der Zukunft – es ist jetzt da, obwohl wir immer darauf warten, dass es sich in der Zukunft durch ein gewaltiges und schwerwiegendes Ereignis offenbart. Auch wenn wir Jesus ohne Zögern gehorchen, ist es doch wahrscheinlich, dass wir ihn mit unseren Bitten verletzen: „Herr, zeige uns den Vater…“.1 An seiner Reaktion erkennen wir sofort unseren Fehler: „Siehst du ihn denn nicht? Wenn du ihn hier bei dir nicht findest, dann kannst du ihn überhaupt nicht sehen.“ Wir möchten, dass Gott seinen Kindern sichtbar erscheint, aber Gott gibt sich nur in seinen Kindern zu erkennen. Und andere erkennen die Zeichen, aber der Christ selbst sieht sie nicht. Wir möchten alles genau wissen, was er in uns tut, aber wenn wir es wüssten, könnten unsere Erwartungen an ihn nicht vernünftig und gesund bleiben. Wenn wir Gott immer nur um Erlebnisse bitten und wenn diese Erlebnisse uns am Weitergehen hindern, dann tun wir Jesus weh. Gerade unsere Fragen tun ihm weh, denn es sind keine kindlichen Fragen.
„Euer Herz erschrecke nicht!“2 Tue ich Jesus weh, indem ich Schrecken und Unruhe zulasse? Wenn ich glaube, dass Jesus so ist, wie er sagt, drückt mein Leben diesen Glauben aus? Lasse ich zu, dass mich etwas in Angst versetzt, oder lasse ich ungesunde und unvernünftige Fragen zu? Ich muss zu einer so bedingungslosen und unanfechtbaren Gemeinsamkeit mit ihm kommen, dass ich alles genau so annehme, wie es von ihm kommt. Gott leitet uns nie irgendwann später, sondern immer hier uns jetzt. Wenn du erkennst, dass Gott jetzt hier ist, dann erlebst du auch sofort seine Freiheit.