Gottes Freundschaft mit uns – 4.August
„Er nahm aber zu sich die Zwölf“
Lukas 18,31
Ist Gott nicht geradezu tollkühn, uns so zu vertrauen? Vielleicht sagst du: „Es war nicht klug von ihm, mich auszusuchen, denn es ist ja nichts Gutes an mir und ich kann ihm nichts nützen.“ Gerade darum hat er dich ausgesucht. Solange du glaubst, du könntest Gott nützen, kann er dich nicht für seine Ziele einsetzen, weil du eigene Ziele anstrebst. Aber wenn du es zulässt, dass er dich dahin führt, wo du nicht mehr alles selbst bewältigten kannst, dann kann er dich dazu bestimmen, mit ihm „nach Jerusalem zu gehen“.1 Und das bedeutet, dass er dich für Ziele einsetzt, für die er nicht deine Zustimmung abwartet.
Wenn ein Mensch von Natur entsprechend begabt ist, sagen wir oft, er würde einen guten Christen abgeben. Aber das hängt nicht von unserer Begabung ab, sondern von dem Wissen, dass wir arm sind; nicht was wir mitbringen, entscheidet, sondern was Gott in uns hineinlegt; nicht unsere natürliche Tüchtigkeit oder Charakterstärke, Bildung oder Erfahrung – all das hilft in diesem Punkt nicht weiter. Das Einzige, was zählt, ist dass wir in den unumstößlichen Plan Gottes einbezogen und zu seinen Freunden gemacht werden.2
Gott macht Menschen zu seinen Freunden, die wissen, wie arm sie sind. Mit einem Menschen, der meint, er sei Gott nützlich, kann er nichts erreichen. Als Christen sind wir überhaupt nicht hier, um unsere eigenen Ziele zu erreichen, sondern um den Plan Gottes zu erfüllen. Das sind zwei verschiedene Dinge. Wir kennen Gottes unverrückbaren Plan gar nicht, wir müssen nur unter allen Umständen unsere Verbindung mit ihm aufrechterhalten. Wir dürfen nie zulassen, dass irgendetwas unsere Beziehung zu Gott beeinträchtigt, und wenn sie doch beeinträchtigt wird, müssen wir uns Zeit nehmen, sie wieder in Ordnung zu bringen. Das Wesentliche am Christsein ist nicht die Arbeit, die wir tun, sondern die Beziehung, in der wir stehen, und der Einfluss, der von diese Beziehung auf unsere Umgebung ausgeht. Gott möchte, dass wir unsere Aufmerksamkeit nur darauf richten, und gerade diese Beziehung wird ständig angegriffen.