Die Wirkung des Sündenfalls – 5.Oktober
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„Deshalb, wie durch e i n e n Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben.“
Römer 5,12
In der Bibel steht nicht, Gott hätte die ganze Menschheit für die Sünde eines einzigen bestraft, sondern dass das Wesen der Sünde, nämlich mein Anspruch auf Selbstbestimmung, durch einen Menschen in die Menschheit eingedrungen ist. Und es steht auch da, dass ein anderer Mensch die Sünde der ganzen Menschheit auf sich genommen und beseitigt hat: eine unendlich viel wichtigere Aussage.1 Die eigentliche Sünde ist nicht, dass man Unrecht tut oder ein unmoralisches Leben führt, sondern das Streben nach Selbstverwirklichung, das dazu führt, dass wir sagen: „Ich bin mein eigener Gott.“ Dieses Streben kann sich in Moral und Anstand oder in Unmoral und Unanständigkeit äußern, aber die Grundlage ist immer dieselbe: mein Anspruch auf Selbstbestimmung. Ob der Herr Jesus mit Menschen zu tun hatte, die alle Fähigkeiten zum Bösen in sich trugen, oder mit gewissenhaften, die anständig und aufrichtig lebten, er achtete weder auf die Würdelosigkeit der einen noch auf die moralische Leistung des anderen. Das, was ihm wichtig war, können wir nicht sehen, und das ist das Wesen des Menschen.2
Ich bin mit der Sünde geboren und habe keinen Einfluss darauf. Auf die Sünde kann nur Gott einwirken und zwar durch die Erlösung. Durch den Tod Christi am Kreuz hat Gott die ganze Menschheit befreit; sie wird nicht mehr zwangsläufig durch ihre Veranlagung zur Sünde verurteilt. Für die Veranlagung zur Sünde macht Gott niemals einen Menschen verantwortlich und verurteilt auch niemanden deswegen. Erst wenn ich verstehe, dass Jesus Christus gekommen ist, um mich von dieser Veranlagung zu befreien, und es ihn doch nicht tun lasse, erst von diesem Augenblick an ist meine Verurteilung beschlossen. „Das ist aber das Gericht [und der entscheidende Moment], dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht…“3