Der Herr und Lehrer des Missionars – 22.September
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„Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin’s auch. … Ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr.“
Johannes 13,13.16
Einen Herrn und Lehrer haben ist nicht unbedingt dasselbe wie beherrscht und belehrt zu werden. Christus als Herrn und Lehrer haben bedeutet, dass da jemand ist, der mich besser kennt als ich selbst, der mir näher ist als ein Freund und der mich bin ins tiefste Innere versteht und meine Bedürfnisse ganz befriedigen kann. Da ist jemand, der mir das sichere Wissen gegeben hat, dass er alle meine Zweifel, Unsicherheiten und gedanklichen Probleme gelost hat, „denn einer ist euer Lehrer: Christus“.1
Christus setzt mich nie unter Druck, seinem Willen nachzukommen. Manchmal wünschte ich, Gott würde seine Macht einsetzen, um mich dazu zu bringen, aber das tut er nicht. Und manchmal wünschte ich, er würde mich in Ruhe lassen, aber das tut er auch nicht.
„Ihr nenne mich Meister und Herr…“ – aber ist er es auch? Worte wie Lehrer, Meister und Herr passen nicht gut in unseren Wortschatz. Wir sagen lieber Retter, Erlöser und Heiland. Das einzige Wort, das realistisch beschreibt, wie es ist, Christus als Herrn zu haben, ist Liebe, und über Liebe, wie Gott sie uns in seinem Wort zeigt, wissen wir nur wenig. Das beweist die Art, wie wir das Wort gehorchen anwenden. Die Bibel kennt einen Gehorsam, der sich auf eine Beziehung zwischen gleichartigen Personen gründet, zum Beispiel die eines Sohnes zu seinem Vater. Christus war nicht nur Gottes Diener, er war sein Sohn. „So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch … Gehorsam gelernt.“2 Wenn wir bewusst empfinden, dass uns jemand beherrscht, ist das schon ein Beweis, dass diese Gehorsamsbeziehung fehlt. Mit einer solchen Haltung gegen Jesus sind wir weit von der Beziehung entfernt, die er mit uns haben möchte. Er möchte eine Beziehung, in der er so zwanglos unser Herr und Lehrer ist, dass wir es nicht bewusst wahrnehmen – in der es Erfüllung ist, ihm zu gehören und zu gehorchen.