Das Glück der Verzweiflung – 24.Mai
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„Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot.“[sc:bibelstelle stelle=“Offenbarung 1,17“ ]
Vielleicht kennst du Jesus Christus gut, so wie der Apostel Johannes. Wenn er dir aber plötzlich in ganz ungewohnter Gestalt erscheint, bleibt dir nichts anderes, als „wie tot zu seinen Füßen“ zu fallen. Manchmal kann Gott sich nicht anders zeigen als nur in seiner Hoheit und diese Erscheinung ist so ehrfurchtgebietend, dass sie dich in Glück und Verzweiflung zugleich versetzt. Du erlebst diese Freude ohne jede Hoffnung, denn du weißt, dass du nie wieder aufstehen kannst außer durch Gottes Hand.
„…und er legte seine rechte Hand auf mich“ (17). Mitten in der überwältigenden Ehrfurcht spürst du eine Berührung und weißt, dass es die rechte Hand Jesu Christi ist. Du weißt auch, dass sie nicht Warnung, Korrektur oder Strafe bedeutet, sondern dass es die Hand des ewigen Vaters ist. Immer wenn er seine Hand auf dich legt, gibt sie dir unaussprechlichen Frieden und das Gefühl, dass „Zuflucht ist … unter den ewigen Armen“,1 Hilfe, Fürsorge, Trost und Kraft. Und wenn du diese Berührung spürst, kann dir nichts in der Welt wieder Angst machen. Jesus Christus kommt selbst in der Größe und Erhabenheit des Auferstandenen zu einem unbedeutenden Jünger und sagt: „Fürchte dich nicht“ (17). Er ist unvorstellbar sanft und liebevoll. Kenne ich ihn so?
Sieh dir an, was Menschen zur Verzweiflung bringen kann. Es gibt eine Verzweiflung, die keine Freude zulässt, die grenzenlos ist und keinerlei Aussicht auf Besserung kennt. Das Glück der Verzweiflung kommt nur, wenn „ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt.“2 Es macht mich glücklich zu wissen, dass da etwas in mir ist, das vor Gott einfach niederfallen muss, wenn er sich zeigt, und auch dass nichts und niemand mich wieder aufheben kann außer Gottes Hand. Gott kann nichts für mich tun, wenn ich nicht die Grenzen menschlicher Möglichkeiten erkenne und das Unmögliche ihm überlasse.