Bedingungsloses Einswerden – 28.September
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„Jesus … sprach zu ihm: Eines fehlt dir. Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen … und komm und folge mir nach.“
Markus 10,21
Der vornehme junge Mann wurde von dem Wunsch beherrscht, vollkommen zu sein. Als er Jesus Christus sah, wollte er so sein wie er. Aber wenn Jesus jemanden beruft, sein Jünger zu sein, ist das erste Ziel nie persönliche Vollkommenheit. Jesus will vorrangig, dass ich völlig auf mein Selbstbestimmungsrecht verzichte und mich mit ihm identifiziere; das führt zu einer ganz besonderen und ausschließlichen Beziehung zu ihm. Auch in Lukas 14,26 geht es nicht um Rettung oder Rechtfertigung, sondern nur um den zwingenden Ruf zur bedingungslosen Identifikation mit Jesus und zur völligen Hingabe an ihn.
„Und Jesus sah ihn an und gewann ihn lieb…“1 Dieser Blick von Jesus zeigt, wie nötig es ist, dich von jeder emotionalen Bindung an andere Personen oder Dinge für immer zu trennen. Hat Jesus dich schon einmal so angesehen? Dieser Blick von Jesus verwandelt, durchdringt und fesselt uns. Wenn du Gott in einer Sache nachgibst und dich von ihm formen lässt, dann darum, weil Jesus dich angesehen hat. Wenn du hart und unversöhnlich bist und darauf bestehst, selbst zu bestimmen, wenn du immer sicher bist, dass der andere eher im Unrecht ist als du, dann sind da ganze Bereich deines Wesens, die noch nicht durch den Blick Jesu verwandelt worden sind.
„Eines fehlt dir.“ Jesus sieht es so, dass das Einssein mit ihm ohne konkurrierende Interessen das einzige wirkliche Wesentliche ist.
„… verkaufe alles, was du hast …“ Ich muss alles abgeben, was mich vor mir selbst aufwertet, bis ich nur noch ein lebendiger Mensch bin, der nichts hat. Ich muss grundsätzlich auf alle Arten von Besitz verzichten, nicht um gerettet zu werden (denn gerettet wird man nur durch das Eine, dass man sich im Glauben ganz auf Jesus Christus verlässt), sondern um Jesus zu folgen. „… komme und folge mir nach.“ Der Weg ist der, den er gegangen ist.
- Markus 10,21 [↩]