Angriffe und Forderungen aushalten – 14.Juli
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„Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar.“
Matthäus 5,39
Dieser Vers zeigt, wie demütigend es sein kann, Christ zu sein. Wer sich im natürlichen Leben nicht wehrt, ist ein Feigling. Aber im geistlichen Leben zeigt gerade die Tatsache, dass er nicht zurückschlägt, dass Gottes Sohn in ihm ist. Wenn man dich beleidigt, darfst du es nicht übel nehmen – du musst sogar die Gelegenheit wahrnehmen, Gottes Sohn in dir sichtbar zu machen. Das Wesen Jesu kann man nicht nachahmen; es ist entweder in dir oder nicht. Für den Christen wird eine persönliche Kränkung zur Möglichkeit, den Menschen das unglaublich sanfte Wesen Jesu zu zeigen.
Die Bergpredigt sagt nicht: „Tu deine Pflicht“, sondern: „Tu das, was nicht deine Pflicht ist.“ Es ist nicht deine Pflicht die zweite Meile zu mitzugehen oder die andere Backe hinzuhalten, aber Jesus sagt, wenn wir ihm folgen wollen, werden wir es immer tun. Dann sagen wir nicht: „Nein, mehr kann ich wirklich nicht tun, und man hat mich auch so missverstanden und schlecht gemacht.“ Immer wenn ich auf meinem Recht bestehe, verletze ich Gottes Sohn; aber ich kann abwenden, dass Jesus verletzt wird, wenn ich den Schlag selbst auffange. Das bedeutet es eigentlich, wenn Paulus sagt: „… und erstatte an meinem Fleisch, was an den Leiden Christi noch fehlt“.1 Wer Jesus folgt, dem ist klar, dass es in seinem Leben nicht um seine eigene Ehre, sondern um die Ehre seines Herrn geht.
Erwarte nie, dass dein Gegenüber gerecht zu dir ist, aber höre nie auf selbst richtig zu handeln. Wir suchen immer unser Recht, aber die zentrale Aussage der Bergpredigt ist: Suche nie dein Recht, aber höre nie auf, anderen ihr Recht zu geben.
- Kolosser 1,24 [↩]