30.April
„Um wieviel mehr wird dann das Blut Christi … unser Gewissen von den todbringenden Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott dienen!“[sc:bibelstelle stelle=“Hebräer 9,14“ ]
Hat das Gewissen in unserem Verständnis und unserer Errettung und in unserer Heiligung den Platz, der ihm zukommt? Übergewissenhaft Menschen verschließen die Augen vor der Erkenntnis dessen, was der Tod Jesus bedeutet. Sie sagen: „Nein, ich habe diesem Menschen unrecht getan, und ich muss das in Ordnung bringen.“ Diese Haltung wurzelt in der Selbstanklage, in der wir stehen, wenn wir erkennen, dass wir einem anderen ein Unrecht zugefügt haben.
„Was du über das Kreuz Jesu sagst, mag alles stimmen. Aber ich bin so gemein und ungerecht gewesen, dass es Dinge gibt, die ich vorher in Ordnung bringen muss.“ Es klingt hochherzig, so zu reden. Aber es ist die Wurzel des Stolzes, der Jesus Christus des Tod brachte. Das einzig Richtige ist, alles hinzuwerfen und zu Gott zu sagen: „Das, was ich da in mir habe, verdient nur den Tod, den grausamen Tod der Kreuzigung bis zu meinem letzten Atemzug. Herr, es ist meine Sünde, mein Unrecht, nicht Jesus Christus, die am Kreuz hängen sollte.“
Wenn wir soweit kommen und alles abtreten, reinigt das Blut Christi unser Gewissen, und wir sind in eine Freiheit gestellt, die unaussprechlich ist. Es ist nicht nur die Freiheit von der Sünde und von dem Schaden, den die Sünde angerichtet hat. Wir erfahren auch Befreiung von den Spuren, die die Sünde in uns hinterlassen hat, von aller Verdrehung unseres Denkens und unserer Vorstellungskraft.
Dann, wenn unser Gewissen von den todbringenden Werken gereinigt ist, gibt Jesus Christus uns das wunderbar heilende Amt der Fürbitte. Nicht nur, das alles Bewusstsein zurückliegender Schuld weggenommen ist, nein, wir dürfen jetzt sogar in das Hers des heiligen und verborgenen Gottes hineinsehen, um den priesterlichen Dienst der Fürbitte auszurichten.1
- siehe Römer 8,26f [↩]