3.Dezember
„Da sagte der junge Mann zu Ihm: „Das habe ich alles gehalten; was fehlt mir noch?“[sc:bibelstelle stelle=“Matthäus 19,20“ ]
Niemand denkt jemals so klar oder ist je so Feuer und Flamme für seine Ideen wie ein Teenager. Die Tragödie fängt an, wenn er feststellt, dass sein tatsächliches Leben nicht mit seinem Ideal in Einklang zu bringen ist. Sich damit abzufinden, kostet ihn einen schweren Kampf. Dann geht er zu Predigern, die von dem Ideal sprechen, oder liest Bücher. Er ist auf der Suche nach dem Wahren und hofft, es zu finden. Aber allzu oft findet er es nicht. Er findet die Erkenntnis vor, aber nicht das Ausleben im Alltag. Das bringt ihn in noch größere innere Nacht.
Das Ideal, das Jesus Christus vorstellt, übt auf einige Leute eine richtige Faszination aus. An Ihm ist etwas, was sie nicht mehr loslässt. Aber unweigerlich machen sie früher oder später die Erfahrung der ersten Jünger, die uns in Markus 14,50 überliefert ist: „Da verließen ihn alle und flohen.“ Dann kann man hören: „Ich habe alles, was ich habe, drangegeben für das Ideal, das Jesus Christus verkündigte. Ich habe ehrlich mein Bestes versucht, um Ihm zu dienen. Aber ich kann nicht mehr weitermachen. Das Neue Testament spricht von Idealen, die ich nicht erreichen kann. Ich werde meine Ideale nicht herunterschrauben. Aber mir ist klar, dass ich nicht darauf hoffen kann, sie je zu verwirklichen.“
Kein Mensch ist so zerschlagen wie der, der der Religion der Ideale anhängt und erkennt, dass er sie nicht erreichen kann. Viel mehr Menschen, als man annimmt, befinden sich in diesem Zustand. Die Menschen werden durch ihre Ehrlichkeit genauso sehr von Jesus Christus abgehalten wie durch ihre Unehrlichkeit.
„Ich bestreite nicht, dass Jesus Christus Menschen rettet, aber wenn du nur wüsstest, wer ich bin! Die Fehler, die ich gemacht habe, das Unrecht, das ich getan habe, soviel Pfuschwerk! Ich wäre eine Schande für Ihn.“ Zu solch einem sagt unser Herr Jesus: „Komm her zu Mir… so wirst du Ruhe finden für deine Seele.“1
Wer zu Jesus Christus kommt, erfährt, dass Er ihn nicht auffordert, sein Bestes zu geben, sondern sagt: „Liefere dich Mit aus, dann lege Ich das in die hinein, was das Ideal ausmacht. Dann kannst du es durch Meine Kraft im Alltag ausleben.“ Ohne Jesus Christus besteht eine unüberbrückbare Kluft zwischen dem Idealen und dem Tatsächlichen.
- Matthäus 11,29 [↩]