27.September
[sc:bildverweis bildverweis=“Image credit: canonzoom / 123RF Stock Foto“ ]
„Wie einer nackt von seiner Mutter Leibe gekommen ist, so fährt er wieder dahin, wie er gekommen ist, und trotz seiner Mühe nimmt er nichts mit sich, wenn er dahinfährt.“[sc:bibelstelle stelle=“Prediger 5,14“ ]
Wenn ein Mensch stirbt, kann er nichts von dem, was er in seinem Leben getan oder geschaffen hat, mit sich nehmen. Das einzige, was er mitnehmen kann, ist das, was er ist. In der Bibel findet sich keine Grundlage für die moderne Spekulation, dass es nach dem Tod eine zweite Chance gibt. Es kann sein, dass es noch eine Möglichkeit zur Umkehr gibt. Es kann viele interessante Dinge geben – aber die Bibel lehrt nichts darüber. Die Zeit zwischen Geburt und Tod ist uns zu unserer Bewährung gegeben.
Die Bergpredigt führt den natürlichen Menschen in die Verzweiflung, und genau das will Jesus damit erreichen. Sobald wir nämlich am Rande der Verzweiflung stehen, sind wir bereit, zu Jesus Christus als Arme zu kommen und von ihm beschenkt zu werden. „Selig sind, die geistlich arm sind“1 – das ist die erste Grundregel des Himmelreichs. Solange wir so eingebildet und selbstgerecht sind, dass wir meinen, wir könnten es schon schaffen, wenn Gott uns hilft, muss Gott uns laufen lassen, bis wir unserer Dummheit an irgendeinem Hindernis den Hals brechen. Dann werden wir bereit sein zu kommen und von Ihm zu empfangen.
Die Grundlage des Reiches Jesu Christi ist die Armut, nicht der Besitz; nicht Entscheidungen für Jesus Christus, sondern das Bewusstsein, nichts zu sein. Wenn wir uns darüber im klaren sind: „Ich kann nicht einen einzigen Schritt auf dem Weg des Glaubens tun“, dann sagt Jesus: „Selig bist du.“ So treten wir ein. Es dauert sehr lange, bis wir glauben, dass wir arm sind. Das Bewusstsein unserer Armut bringt jeden von uns an seine Grenze. An der Grenze aber steht Jesus Christus.
- Matthäus 5,3 [↩]