26.Juli
„Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält und nur gegen ein einziges Gebot verstößt, so ist er am ganzen Gesetz schuldig geworden.“[sc:bibelstelle stelle=“Jakobus 2,10“ ]
Jeder Mensch haat so etwas wie einen Gesetzgeber in sich, der ihn veranlasst zu sagen: „Ich sollte“. Selbst in den verkommensten Typen ist dieses „ich sollte eigentlich“ da. Die Bibel sagt uns, woher es kommt: Es kommt von Gott.
Heute zieht man es vor, Gott aus dem Spiel zu lassen und das, was dem Menschen am nützlichsten ist, zum Maßstab zu erheben. Wer vom Nützlichkeitsstandpunkt ausgeht, sagt, dass diese einzelnen Verhaltensgesetze vom Menschen zum eigenen Nutzen entwickelt wurden nach dem Grundsatz: der größte Nutzen für die größte Zahl. Das kann nie die Begründung für die Richtigkeit einer Sache sein. Der Grund dafür, ob die Sache richtig ist, ist, dass Gott dahinter steht. Gottes „Du sollst“-Vorschriften ändern sich niemals. Wir entwachsen ihnen nie.
Die Schwierigkeit für uns liegt darin, dass wir in uns die Einstellung vorfinden: „Ich sollte das tun, aber ich tue es nicht.“ „Ich sollte jenes tun, aber ich will nicht.“ Deshalb ist der Gedanke unhaltbar, dass man die Menschen nur zu lehren braucht, was richtig ist, und sie tun es. Sie tun es nicht.
Was nötig ist, ist eine Kraft, die den Menschen befähigt, das zu tun, wovon er weiß, dass es richtig ist. Vielleicht sagen wir: „Ach, dieses eine Mal zähle ich nicht.“ Aber jedes sittliche Unrecht, und sei es noch so klein, wird bei Gott gezählt. Das Sittengesetz übt keinen Zwang aus. Aber es erlaubt auch keinen Kompromiss. „Wenn jemand das ganze Gesetz hält und nur gegen ein einziges Gebot verstößt, so ist er am ganzen Gesetz schuldig geworden.“ Wenn wir das einmal erkannt haben, verstehen wir, warum Jesus Christus kommen musste. Die Erlösung ist die Wirklichkeit, die unsere Unfähigkeit zur Fähigkeit umwandelt.