24.Juli
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„Petrus…ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu.“[sc:bibelstelle stelle=“Matthäus 14,29“ ]
Leidenschaftliche, echte Bewunderung für Jesus kann zu den unglaublichsten Gelübden und Versprechen führen, die gar nicht eingehalten werden können. Es ist eine innere Einstellung, die nur das Heldenhafte sieht. Wir sind dazu berufen, bescheidene Jünger zu sein, keine Helden. Wenn wir mit Gott versöhnt sind, ist Ihm das Allerkleinste, das wir aus Liebe zu Ihm tun, kostbarerer als jeder gute Predigtvortrag…
In jedem von uns lauert ständig das Verlangen, eine Paradestück für Gott zu sein, sozusagen in Seinem Ausstellungsraum aufgestellt zu werden. Jesus will nicht, dass wir Musterexemplare sind. Er will, dass wir so von Ihm ausgefüllt sind, dass wir überhaupt nicht an uns denken und dass der einzige Eindruck, den wir durch unser Leben auf andere machen, der ist, dass Jesus Christus uneingeschränkt über uns verfügen kann.
Auf dem Wasser zu gehen, ist leicht für einen, der gerade besonders großen Mut hat. Doch auf dem trockenen Land als Jünger Jesu zu gehen, ist schon schwieriger. Petrus ging auf dem Wasser, um zu Jesus zu kommen. Aber auf dem Land folgte er Ihm in großem Abstand. Wir brauchen die Gnade Gottes nicht, um Krisen zu überstehen. Unsere menschliche Natur und unser Stolz besorgen das schon. Wir können uns zusammenreißen und glänzend die Krise überstehen, die wie Musik über uns dahinrauscht.
Doch bedarf es der übernatürlichen Gnade Gottes, um 24 Stunden am Tag als Nachfolger Jesu durchzustehen, harte Arbeit zu tun als ein Nachfolger Jesu, in Armut zu leben als ein Nachfolger Jesu, ein gewöhnliches, bescheidenes, von andern übersehenes Leben zu führen als ein Nachfolger Jesu, als ein Unbeachteter, an dem in Wahrheit auch gar nichts Beachtenswertes ist.
Das Showgeschäft, das heute so stark in unsere Auffassung von der Nachfolge hineinwirkt, hat uns von der Auffassung unseres Herrn Jesus von der Nachfolge weit weggebracht. Der Gedanke, dass wir für Gott außergewöhnliches zu vollbringen hätten, sitzt tief in uns. So ist es jedoch nicht. Wir sollen außergewöhnlich sein in gewöhnlichen Dingen, uns als Jünger Jesu erweisen auf ereignislosen Wegen, unter uninteressanten Leuten, umgeben von schmutzigen Sündern. Das lernt man nicht in fünf Minuten.