21.Mai
[sc:bildverweis bildverweis=“Image credit: pzromashka / 123RF Stock Foto“ ]
„Aber der Menschensohn hat keine Stelle, wo Er Sein Haupt hinlegen kann.“[sc:bibelstelle stelle=“Matthäus 8,20“ ]
Die Armut unseres Herrn Jesus und Seiner Jünger entspricht genau der Natur des Glaubens, den Jesus Christus gebracht hat. Es geht nur um den Menschen und um Gott. Der Mensch besitzt nichts und erkennt nichts. Doch als der Herr ihn einmal nach einem niederschmetternden Versahen bei Tagesanbruch fragt: „Hast du mich lieb?“ bekennt die Seele: „Ja, Herr, Du weißt, dass ich Dich lieb habe.“ Und wenn diese Armut den Abscheu der satten religiösen Welt erregt, bekennt der Jünger, vielleicht ohne Worte, aber mit schmerzenden Händen und blutenden Füßen: „Ich liebe Ihn“ – und geht „hinaus aus dem Lager“, um Seine Schmach zu tragen.
Wir haben buchstäblich Angst vor dem Armsein bekommen. Wir verachten jeden, der die Armut wählt, um sein inneres Leben zu vereinfachen und zu retten. Wenn er nicht mitmacht im allgemeinen Jagen nach Geld und Erfolg, stufen wir ihn als mutlos und nicht ehrgeizig genug ein. Wir können uns nicht mehr vorstellen, was die frühere Idealisierung der Armut bedeutet haben könnte: die Befreiung aus materiellen Bindungen; die unbestechliche Seele; die innere Stärke, die aus der Unabhängigkeit von zahlreichen Bedürfnissen kommt; das Angewiesensein auf das, was wir sind oder tun, ohne die Möglichkeit eines Rückgriffs auf das, was wir haben; das Recht, unser Leben jeden Augenblick ohne Überlegen in den Tod geben zu können; die athletischere Verfassung, kurz: die geistige Kampfbereitschaft.