12.Januar
„Ebenso hilft auch der Geist unserer Schwachheit auf.“[sc:bibelstelle stelle=“Römer 8,26“ ]
Zu fragen, wie unsere Gebete wohl Erhörung finden, steht nicht im Einklang mit den Aussagen des Neues Testamentes. Dort wird uns gesagt, dass das Gebet die Antwort Gottes auf unsere Armut ist; nicht eine Macht, die wir ausüben, um erhört zu werden. Wir sehen das Gebet nur als eine Übung unseres geistlichen Lebens an. „Betet ohne Unterlass.“1
Wir lesen, dass die Jünger zu unserem Herrn Jesus sagten: „Herr, lehre uns beten.“2 Die Jünger waren rechtschaffene Männer und mit den jüdischen Gebetssitten gut vertraut. Doch als sie mit Jesus in Berührung kamen, erkannten sie sich keineswegs als gute Beter, sondern kamen zu dem Schluss, dass sie überhaupt nicht beten konnten, und der Herr lehrte sie die Grundbegriffe des Betens.
Wahrscheinlich können sich die meisten von uns an eine Zeit erinnern, als wir religiös waren, bevor wir von Gottes Geist wiedergeboren waren, und recht gut beten konnten. Doch als wir wiedergeboren waren, wurde uns – davon spricht Paulus hier – unsere totale Unfähigkeit bewusst: „Ich weiß nicht, was ich beten soll.“ Wir werden uns nicht nur der Kraft bewusst, die Gott uns durch seinen Geist gegeben hat, sondern auch unserer eigenen völligen Hilflosigkeit. Wir hindern unser geistliches Leben, wenn wir diese beiden Grundtatsachen nicht mehr auseinanderhalten.
Was Paulus in diesen beiden Versen herausstellt, ist das Vertrauen auf den Heiligen Geist im Blick auf das Beten. Das wird weithin übersehen, so sagen wir, und es geht uns leicht von der Zunge. Aber Paulus legt den Finger auf etwas, dass uns unbedingt gegenwärtig sein muss. Er deckt auf, dass wir in Wahrheit zum Beten unfähig sind. Die einzige Quelle unserer Kraft ist, dass wir den Heiligen Geist anerkennen und uns auf Ihn verlassen.