10.Oktober
„Wohin soll ich gehen vor Deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor Deinem Angesicht?“[sc:bibelstelle stelle=“Psalm 139,7“ ]
Der Psalmist sagt aus, dass Gottes Wissen über ihn zugleich Gottes Gegenwart in seinem Leben mit sich bringt. Gott weiß nicht nur alles über ihn, sondern in diesem Wissen ist Er bei ihm. Wo ist ein Ort, da Gott nicht ist? Die Hölle? Nein, in der Hölle ist Gott. Wenn es Gott nicht gäbe, gäbe es auch keine Hölle. „Machte ich mir die Hölle zum Lager, so bist Du dort.“
Das erste, was ein Narr tut, ist, dass er sich Gott vom Halse schafft: „Die Toren sprechen in ihrem Herzen: ‚Es ist kein Gott.'“1 Dann schafft er Himmel und Hölle ab, dann alle Konsequenzen, die sich daraus für sein Verhalten ergeben hätten. Gut und Böse gibt es für ihn nicht. Der Psalmist sagt, dass überall, wohin es ihn nach Gottes unausforschlicher Vorsehung auch immer verschlagen mag, ihm die erstaunliche Gegenwart Gottes entgegentreten wird.
Sobald du anfängst, dir eine Zukunft zurechtzulegen und Pläne zu entwickeln, zerbricht Gott dir dein Programm. Er tut das solange, bis wir es lernen, wie Kinder zu leben in dem Wissen, dass Gott herrscht und regiert und von Freude erfüllt ist, und bis die Freude an Ihm unsere Stärke ist. Wenn wir sagen: „Auch dort würde Deine Hand mich führen und Deine Rechte mich halten“,2 so liegt darin keine angstvolle Vorausahnung.
Er hat uns bisher Seine Liebe erwiesen, deshalb ruhen wir im Vertrauen auf Ihn. Die einzige Ruhe, die es gibt, finden wir in dieser Auslieferung unserer ganzen Existenz an die Liebe Gottes. Sie bewahrt uns vor dem Gestern und dem Morgen – „von allen Seiten umgibst Du mich“ – und gibt Sicherheit im Heute: „und hältst Deine Hand über mir.“ Dieses Wissen gab unserem Herrn Jesus den unerschütterlichen Frieden, der Ihn immer erfüllte.
Wir müssen dem Allmächtigen wie ein Schwarm Moskitos vorkommen mit unseren zahllosen Sorgen und Ängsten und den Gefahren, die wir uns ausmalen – alles nur, weil wir nicht in das elementare Leben der Gemeinschaft mit Gott eintreten wollen. Jesus kam, um es uns zu geben.